PEEK: Ein thermoplastischer Hochleistungskunststoff für spezielle Anwendungen
Dr. Dietrich Müller GmbH | 30.03.2020
Präzisionsdreh- und Frästeile aus dem Hochleistungskunststoff PEEK (Polyetheretherketon) werden in vielen Bereichen eingesetzt, beispielsweise als Zahnräder, Kolben und vieles mehr.
Ahlhorn, 30.03.2020 – Der Hochleistungskunststoff Polyetheretherketon beim Kunststoffhaus
In der Industrie sind oft ganz spezielle Eigenschaften von Maschinen und Apparaturen gefordert. Um diese zu erfüllen, muss das richtige Material verwendet werden. Da kein Material alle Anforderungen gleichzeitig erfüllen kann, ist es wichtig, dass Materialien entwickelt werden, die möglichst vielen dieser Anforderungen gerecht werden. Wenn es um hohe Beanspruchung geht, dann scheinen Metalle manchmal die naheliegendste Lösung zu sein – doch oft ist ein Hochleistungskunststoff wie PEEK die bessere Lösung.
PEEK beim Kunststoffhaus Ahlhorn
Das Kunststoffhaus in Ahlhorn ist auf die Herstellung und Verarbeitung von Kunststoff spezialisiert. Im Sortiment des Unternehmens ist auch Polyetheretherketon enthalten. Dieser Kunststoff zeichnet sich durch eine Reihe von besonderen Eigenschaften aus, durch welche er sich von anderen Kunststoffen sowie Metallen abhebt.
Bis zu einer Temperatur von 260 °C ist das Material vollkommen temperaturbeständig. Ab 280 °C setzt erst die Hydrolyse ein und die Schmelztemperatur wird erst bei 335 °C erreicht. Wie auch viele andere Arten von Kunststoff ist das Material sehr chemikalienbeständig, darüber hinaus beständig gegenüber Strahlung, sehr abrieb- und verschleißfest. Bei starker Beanspruchung gibt Polyetheretherketon kaum toxische Bestandteile ab und entwickelt kaum Rauch.
Durch diese günstigen Materialeigenschaften findet Polyetheretherketon in vielen Bereichen Verwendung. Dazu gehören beispielsweise Kolben und Dichtungen in Fahrzeugen und Flugzeugen, Isolierungen in diversen Bereichen, medizinische Geräte, wie Griffteile oder Membranen, Teile von Produktionsapparaturen in der Pharmazie, der chemischen und der Lebensmittelindustrie, Komponenten in der Zahntechnik, der Halbleitertechnik und Teile von Musikinstrumenten, wie etwa Saiten.
Um in diesen Bereichen verwendet werden zu können, muss das PEEK entsprechend verarbeitet werden. Darauf ist die Dr. Dietrich Müller GmbH in Ahlhorn spezialisiert, die auch das Kunststoffhaus betreibt. Beim Kunststoffhaus wird der Hochleistungskunststoff PEEK durch Alkylierung von Bisphenol-Salzen hergestellt und in einfache Formen wie Stäbe oder Platten gebracht. Daraus werden dann Präzisions Fräs-, Dreh- und Wasserstrahlteile hergestellt. Unter dem Markennamen Sonophan PEEK bietet die Dr. Dietrich Müller GmbH Membranen für den Bau von Lautsprechern und Mikrophonen an.
Zwar ist dieser Kunststoff (PEEK) in vielerlei Hinsicht sehr robust, jedoch lässt er sich auf verschiedene Arten vergleichsweise leicht bearbeiten und zu den gewünschten Produkten verarbeiten. Vor allem Dreh- und Frästeile, sowie das Wasserstrahlen und der Einsatz von Gewindebuchsen sind Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung von PEEK. Mit CNC-Fräsen lassen sich insbesondere große Teile für die Industrie herstellen. Hier besteht der Vorteil, dass der Kunststoff lediglich einmal eingespannt werden muss und mehrere Arbeitsschritte durchgeführt werden können.
Bei Wasserstrahlteilen besteht der größte Vorteil in den niedrigeren Temperaturen im Vergleich zu einer trockenen Verarbeitung. Auch wenn der Wasserstrahl mit 6000 bar Druck und einer Geschwindigkeit von 1000 m/s das Material effizient abträgt, so kühlt das Wasser gleichzeitig so stark, dass kaum Wärme entsteht die das Material negativ beeinflussen könnte. Andere Möglichkeiten um PEEK in eine gewünschte Form zu bringen sind das Stanzen, Sägen und Bohren.